Was ist der P-Factor?
In der Psychiatrie findet derzeit eine Revolution statt, die die Art und Weise, wie wir psychische Störungen konzeptualisieren, untersuchen und behandeln, wahrscheinlich verändern wird. Viele Theoretiker vertreten inzwischen die Ansicht, dass die Psychopathologie aus kontinuierlichen Dimensionen und nicht aus einzelnen diagnostischen Kategorien besteht. In jüngsten Veröffentlichungen wurden umfassende Taxonomien von Psychopathologiedimensionen vorgeschlagen, die die DSM- und ICD-Kategorien ersetzen sollen. Die vorgeschlagenen dimensionalen Taxonomien, die die Psychopathologie als hierarchisch organisierte, korrelierte Dimensionen darstellen, werden nun auf der phänotypischen Ebene gut unterstützt. Ein allgemeiner Faktor der Psychopathologie an der Spitze der Hierarchie sowie spezifische Faktoren auf niedrigeren Ebenen, die unterschiedliche funktionelle Ergebnisse vorhersagen, werden von Forschern und Praktikern mit der Zeit eingeführt. Wir schließen uns dieser Diskussion in unserem kleinen Kreis in diesem Autonomen Seminar an. Der Ansatz dabei ist: Die wissenschaftlichen Texte werden im Voraus gelesen und dann gemeinsam diskutiert.
Erstes Treffen 14.04.2023, 17 Uhr (Zoom),
Kontak: erika.vaidelyte [at] gmail.com (erika[dot]vaidelyte[at]gmail[dot]com)