Sexarbeit ist Arbeit? — Feministische Sichtweisen auf Prostitution
“Sex work is work“ – so lautet der Slogan, der häufig von Aktivistinnen in und um Prostitution verwendet wird, um für bessere Arbeitsbedingungen, Entstigmatisierung und Entkriminalisierung für Sexarbeiter*innen zu kämpfen. Doch ist Sexarbeit tatsächlich eine Arbeit wie jede andere und wenn ja, was genau bedeutet das? In der Debatte um Prostitution stehen sich häufig zwei Pole gegenüber, bei denen eine Seite davon ausgeht, dass Konsens und Freiwilligkeit in der Prostitution grundsätzlich nicht möglich sind, während die andere Seite Kritiker*innen vorwirft, Sexarbeiter*innen als passive Opfer zu stilisieren. In dem Tutorium soll betrachtet werden, unter welchen Bedingungen Prostitution stattfindet: Welche Machtverhältnisse durchziehen die Arbeit, was ist bekannt über Gewalterfahrungen und Kriminalisierung, in welchem Zusammenhang stehen Prostitution und Rassismus, wer profitiert davon – und wer nicht? Außerdem soll die Debatte über Prostitution und grundsätzliche feministische Fragen beleuchtet werden: Was bedeutet Selbstbestimmung im Kontext von Sexarbeit, welche Rolle spielt der Körper und dessen Kommodifizierung – und welche feministischen Positionen existieren zwischen dem Gegensatz, der Prostitution entweder als Entmündigung oder Empowerment begreift?
Mittwochs 12 Uhr
Kontakt: Jana Borchers - s7265140 [at] stud.uni-frankfurt.de (s7265140[at]stud[dot]uni-frankfurt[dot]de)