Geschichte zwischen Hoffnung und Verzweiflung
In diesem Autonomen Tutorium wollen wir uns mit Möglichkeiten einer kritischen Geschichtsphilosophie befassen. Dabei werden wir sowohl der Frage nachgehen, wie Geschichte als „Gegenstand“, also als Verkettung vergangener Ereignisse gedacht, aber auch wie sie erzählt und geschrieben werden kann. Den Mittelpunkt der Auseinandersetzung werden Texte Walter Benjamins bilden, die Geschichte in das Spannungsfeld von Hoffnung und Verzweiflung rücken. Bevor wir aber versuchen werden uns Benjamins Denken zu nähern, sollen mit Hegel und Nietzsche zwei Autoren klassischer Texte des Feldes gelesen werden, um einen thematischen Einstieg sowie eine geteilte Gesprächsgrundlage zu schaffen.
Gerade Benjamins Denken ist in seiner Verknüpfung von Geschichtsphilosophie mit messianischen und erinnerungstheoretischen Motiven enorm dicht. Wir werden uns mit seinen Texten daher ausreichend Zeit lassen. Je nach Interesse der Teilnehmenden wäre es zudem möglich, sich abschließend Perspektiven auf den Zusammenhang von Trauer(-arbeit) und Geschichte zu widmen. Diesem Komplex könnte sich sowohl aus psychoanalytischem wie aus postkolonialem Winkel genähert werden. Keine Vorerfahrung mit Thematik oder Autor:innen zu haben, soll bei Interesse keine Abschreckung bedeuten: Wir werden das Lesepensum auf einem Niveau halten, das eine textnahe Diskussion ermöglicht! Vorgehen und Textauswahl sind zu einem Maße flexibel, die gemeinsame Planung zu Beginn und auch während des Semesters ermöglicht und begrüßt.
Fabian Sattel
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