
Die Entdeckung der Geschichte
Geschichtsphilosophie ist Zeitontologie, materialistisch bekernt. Offen ganz sicher; der Ruhe und den eleatischen Beruhigungen entzieht sie sich pulsierend. Navigieren können muss man hier; wer fremdes, ja wer neues Land bereist, dem ist es sicherer die Gesetze dort zu kennen; noch wichtiger noch zu wissen, welches Herrn Gesetze dort gelten – sollten es doch gerade auch die geahnten der eignen Heimat seien.
Haltung gibt das; ein fester Boden unter den Füßen lässt wackrer voranschreiten. So findet man Wege, die abseits liegen doch durch das Herz der Heerstraße führen; nur solche Wege führen voran.
Dies schon, ist eine Art das Zwischen der Zeiten, die Zeit und Geschichte selbst auszusprechen. Wer sucht und wer Maß sucht, ist bestimmt, hat den Wandel geschmeckt, hat ihn erfahren, ging verloren, sehnt sich nur so nach Tritt – hat Veranlassung. Fragen muss man, gleich wie bei allem, was Art und Möglichkeit ist, wie und wozu solche Landkarten des Werdens, in jener so lichterfüllten Zeit der französischen Aufklärung, als sie selber noch wurden, eigentlich hervorkamen, sich selbst sahen. Recht eigentlich fragt man also nach der Möglichkeit der Möglichkeit selbst. Wohl historisch konkret, aber nie auf das nur Seiende festgelegt.
Wir wollen also der Genese jenes Stranges geschichtsphilosophischen Denkens nachgehen, welcher die französische Aufklärung durchzieht. Bossuet, Montesquieu, Condorcet und andere werden uns einen Geschmack ihres Selbstverständnisses und ihrer Weltsicht geben. Die zweite Hälfte der Zeit soll diese Entwicklung in seinen Implikationen und seiner Bedeutung einzuholen versuchen anhand ausgewählter Sekundärliteratur.
Einiges mag noch ausgelotet und im Kontakt mit den Teilnehmenden festgelegt werden.
Erstes Treffen: 02.05.25, 14:00 Uhr, Raum auf Anfrage
paulschroeder.phs [at] gmail.com (Kontakt): Paul Schröder