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Transparent: Kritisches Denken braucht Zeit und Raum

Aufklärung und Utopie. Zur Entstehung sozialistischer Ideen im Frankreich des 18. Jahrhunderts

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Im 18. Jahrhundert entstanden in Frankreich die ersten Reflexionen über die Aufklärung, die in Richtung eines utopischen Sozialismus wiesen. Anschließend an die Naturrechtstheorie und die Theorie menschlicher Gleichheit stellten sich u.a. Morelly und Collignon gegen die politisch-ökonomischen Zustände der Vorstufe der industriellen Revolution. Wo die Theorien der Aufklärung sich nur für die abstrakte Gleichheit der Individuen einsetzten, forderten sie darüber hinaus die Gütergemeinschaft und Gemeinarbeit. Am Ende der Französischen Revolution amalgamierte Babeuf

in der Verschwörung für die Gleichheit diese Einflüsse mit dem frühproletarischen Aufstand und dem jakobinischen Konzept einer revolutionären Diktatur zu der einzigen frühsozialistischen Bewegung, die Marx im kommunistischen Manifest positiv herausstellte. Im Gegensatz zu Marx, der den technologischen Fortschritt dort als Motor einer sozialistischen Veränderung der Gesellschaft bestimmte und zur deutschen Sozialdemokratie, die daran anschließend die Entwicklung der Produktivkräfte mehrheitlich so interpretierte, als würde sie quasi automatisch in den Sozialismus führen, herrscht in diesem Frühsozialismus noch eine Skepsis gegenüber technologischer Entwicklung. Dies bedeutet jedoch keine grundsätzliche Ablehnung. Im Tutorium setzen wir uns mit den Implikationen der oft als

Träumerei verkannten aufklärerisch-sozialistischen Theorien auseinander. Ihre kritische Phantasie und die Kritik der Technologie sollen dabei genauso beachtet werden wie ihre regressiven Elemente.

Mittwochs 16 Uhr im Random White House

Kontakt: Leon Szymanski - leonxszymanski [at] gmail.com (leonxszymanski[at]gmail[dot]com)