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Transparent: Kritisches Denken braucht Zeit und Raum

Antimilitarismus in der SPD

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‚History doesn‘t repeat itself, but it often rhymes’: Wie konnte die SPD, die sich jahrzehntelang als konsequent antimilitaristische Partei verstand, im August 1914 für die Kriegskredite stimmen? Welche Rolle spielten Figuren wie August Bebel, die einerseits den Militarismus als Herrschaftsinstrument des Kapitals kritisierten, andererseits aber die „Verteidigung gegen die russische Reaktion“ für notwendig hielten?

Im Tutorium wollen wir uns mit zentralen Schriften und Reden von Bebel, Liebknecht, Zetkin, Luxemburg und anderen beschäftigen, ihre Auseinandersetzung mit bürgerlichen Pazifist:innen und die dramatische Entscheidung von 1914 nachvollziehen, die bis heute nachwirkt.

Dabei schlagen wir die Brücke zur Gegenwart: Wie wird aktuell über die „Zeitenwende“ gestritten? Welchen Unterschied gibt es heute zwischen Pazifismus und Antimilitarismus? Und was bedeutet Antimilitarismus in einer Zeit, in der linke Bewegungen international geschwächt sind, aber militärische Konflikte wieder den Alltag prägen?

Im Tutorium lesen wir Klassiker und Zeitdokumente wie Bebels Reichstagsreden, Liebknechts Militarismus und Antimilitarismus oder Luxemburgs Junius-Broschüre, stellen sie den Stimmen der Pazifist:innen gegenüber und fragen, welche Aktualität diese besitzen. Raum für eigene Interessen und Schwerpunkte ist dabei ausdrücklich vorgesehen, ob theoretische Vertiefung zum Imperialismus oder aktuelle Artikel zu Aufrüstung und Krieg

Tutor:in:          Jan Puckert
Kontakt:          jan.puckert [at] stud.uni-frankfurt.de