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Transparent: Kritisches Denken braucht Zeit und Raum

Racial Capitalism und Tripple Oppression – eine Kritik auf race und gender aus dem Schwarzen Marxismus

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Konzept von racial capitalism und tripple oppression zu diskutieren, da diese sonst im universitären Kontext eher marginal behandelt werden. Grund dafür – so denken wir – ist der universitäre Betrieb selbst, der sich oftmals kritischer Analysen entzieht und gerade im deutschen Kontext sehr lange braucht, um Fuß zu fassen. Gegenbeispiele sind die Abolitionismus-Konferenzen beginnend in Hamburg 2023, Marxismus und Racial Capitalism in Kassel, sowie die Kritische Theorie Berlin (KTB) 2025, die sich diesem Themenkomplex gewidmet hat. An der Goethe Universität hat sich bisher wenig in diese Richtung bewegt, weswegen wir einladen die Konzepte, welche eher aus dem englisch-sprachigen Raum kommen, zu diskutieren, kritisieren und sie, wenn möglich, auf unseren Kontext anzuwenden. Der Begriff racial capitalism wird dabei zunehmend verwendet, um darauf hinzuweisen, dass der industrielle Kapitalismus historisch gesehen auf Kolonialismus und Sklaverei aufgebaut und weiterhin auf kapitalistische Akkumulation durch rassistische Differenzierung und Hierarchisierung funktioniert, wie auch über Neokolonialismus (Nkrumah) weiterführt. In den letzten Jahren hat der racial capitalism nicht nur anhaltende theoretische Aufmerksamkeit auf sich gezogen, sondern ist auch zu einem wichtigen Bezugspunkt für radikale soziale Bewegungen wie die „Black Lives Matter“ – Bewegung geworden. Denn race genau wie eben auch gender (Tripple Oppression) bestimmt, wer auf welche Weise Zugang zu Arbeit und Löhnen und Wohnraum oder auch Mobilität und Privilegien hat; und wer von Schulden, Polizeigewalt, Inhaftierung, Gesundheitsrisiken und Umweltgefahren betroffen ist. Der Begriff des racial capitalism soll systematisch so formuliert werden, dass er über seine oft vage und theoretisch unzureichend begründete Verwendung hinausgeht und erst in unterschiedlichen Kontexten und Zeiten konkret werden kann.

Tutor:innen:    Lidia Ghirmai & Björn Arjuna Das
Kontakt:          s3219831 [at] stud.uni-frankfurt.de)