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Transparent: Kritisches Denken braucht Zeit und Raum

PM des asta zur Gesundheitsgefahr in Wohnheim

04.03.2024

Unhaltbare Zustände - AStA fordert Mietminderungen und mehr Förderung für studentisches Wohnen

Im Studierendenwohnheim des Studierendenwerk Frankfurt am Main in der Stralsunder Straße wurde vor zwei Wochen ein Legionellenbefall im gesundheitsgefährdenden Bereich festgestellt. Gesundheitsamt und Studierendenwerk Frankfurt am Main haben die Mieter*innen der 150 betroffenen Wohneinheiten deshalb unverzüglich aufgefordert die Duschen nicht mehr zu benutzen. Erst nach zehn Tagen wurde den Studierenden als Alternative ein Duschcontainer zur Verfügung gestellt. Auf Rückfrage teilte das Studierendenwerk dem Referat für Wohnraum des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Universität Frankfurt mit, dass die Nutzungseinschränkungen mindestens eine weitere Woche anhalten werden. Die Bewohner*innen leiden daher nun mitten in der Klausurenphase an der Situation.

Timo Wenninger, Referat für Wohnraum, erklärt: „Unter solchen katastrophalen Zuständen muss den Mieter*innen eine Mietminderung gewährt werden! Über 10 Tage lang bestand für die Studierenden keine vernünftige Möglichkeit zur Wahrung der eigenen Körperhygiene und auch die aktuelle Versorgung mit Duschcontainern kann nur als absolute Notlösung betrachtet werden. Deshalb organisieren wir als AStA eine Mietrechtsberatung für alle betroffenen Studierenden, appellieren natürlich aber auch an das Studierendenwerk den Bewohner*innen entgegen zu kommen und auf die Bedürfnisse der Studierenden einzugehen.“

Die Gebäude in der Stralsunder Straße sollten ursprünglich 2019 abgerissen werden. Eine komplette Sanierung war seitdem nicht möglich, da der Nutzungsvertrag des Studierendenwerkes lediglich für jeweils ein Jahr verlängert wurde, aktuell ist zumindest eine Nutzung bis 2026 gesichert. Für das Studierendenwerk und auch die Bewohner*innen des Wohnheims bestand somit für lange Zeit kaum Planungssicherheit. Eine dringend notwendige Sanierung und Angleichung an aktuelle Baustandards des im nächsten Jahr 75 Jahre alten Gebäudes war dadurch nicht möglich. 

Pia Troßbach, Referentin für Wohnraum des AStA der Goethe-Universität, ergänzt: „Die aktuelle Situation in der Stralsunder Straße ist nur ein Beispiel von Vielen für die prekäre Lage Studierender. Mehr als ein Drittel der Studierenden sind armutsgefährdet und können sich die horrenden Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt nicht leisten. Obwohl Wohnheime oft die einzige bezahlbare Alternative sind, um in Frankfurt leben und studieren zu können, stehen nicht einmal 10% der Studierenden Plätze zur Verfügung. Die Landesregierung muss dringend Handeln und ihrem im Koalitionsvertrag festgeschrieben Zielen Folge leisten und deutlich mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellen, um mehr geförderten Wohnraum für Studierende zu schaffen."